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Posted to users-de@openoffice.apache.org by "Dr. Michael Stehmann" <an...@rechtsanwalt-stehmann.de> on 2013/03/10 15:27:33 UTC

Re: OpenOffice ist vielfältig

Am 10.03.2013 15:03, schrieb Jörg Schmidt:
> Zunächst @all:
> 
> Leute ... bitte, wir können nicht einen sehr gut funktionierenden doc-Support in AOO anbieten und gleichzeitig Anwender schräg anschauen die auf unseren Listen danach fragen bzw. im Umfeld von AOO /auch/, an manchen Stellen, doc nutzen.
> Weder macht das inhaltlich Sinn noch schafft es Symphatien bei den Nutzern.  
> 
> 
> Hallo Michael, *,
> 
>> From: Dr. Michael Stehmann [mailto:anwalt@rechtsanwalt-stehmann.de] 
> 
>> Austauschformate sind für mich solche,
> 
> Für mich diejenigen die den Anwendern bei der täglichen praktischen Arbeit nutzen bzw. von denen genutzt werden - hier (AOO<-->MSO) konkreter gesagt genutzt werden müssen, weil, aber das sagte ich schon, ODF _in Praxis_ eben nicht genügend geeignet ist wenn es um den Austausch zwischen AOO/LO und MSO geht, weil das ODF-Format nicht völlig gleich in AOO und MSO implementiert ist.
> 
> Wikipedia meint zu "Austauschformat":
> http://de.wikipedia.org/wiki/Austauschformat
> 
> Die dortige 'Definition' macht klar das ein Austauschformat irgendwo das ist was so benutzt wird, lässt aber gleichzeitig keinen Zweifel daran das offen dokumentierte/standardisierte Formate hierfür prinzipielle Vorteile bieten.
> 
>> entsprechen; das sind vor allem ODF und in gewissem Maße auch OOXML
> 
> Beide sind ISO-Norm und diesbezüglich gleichwertig.
> 
> Wieviel Pragmatismus hierzu Experten inzwischen pflegen siehst Du z.B. deutlich an dem was ich bereits zu OOXML verlinkt hatte, denn ich nehme nicht an das die http://www.osb-alliance.de/ von MS unterwandert ist.
> 
> Ich spreche von Pragmatismus, weil man sich dort ja auch hätte entschließen können den Weg von SUN/Oracle weiterzuverfolgen (http://www.heise.de/download/oracle-odf-plug-in-for-microsoft-office-1145376.html) und (weiterhin) bessere ODF-Filter für MSO entwickeln hätte können. 
> Das wäre nicht zwingend falsch gewesen, jedoch besteht der Pragmatismus hier in der Einsicht das MS OOXML 'pusht' und jeder der MS Marktanteile abjagen will zukünftig dieses Format möglichst gut beherrschen können muß, denn doc ist auch für MS ein 'Auslaufmodell'.
> 
>> (unbeschadet des Umstandes, dass ich bei letzteren sowohl das 
>> Verfahren
>> der Standardisierung als auch das Ergebnis für höchst 
>> fragwürdig erachte
>> - und einen zweiten Standard zum gleichen Thema für überflüssig).
>>
>> .doc ist schon mangels einer hinreichenden Spezifikation und
>> Beschreibung _kein_ Austauchformat.
> 
> Naja, so wird es millionenfach in Praxis genutzt. 
> 
> Außerdem liegt die Spezifikation von doc offen da MS, im Zuge der ISO-Normierung von OOXML von der ISO dazu gezwungen wurde.
> 
> Hier die entsprechende Seite bei MS:
> http://msdn.microsoft.com/en-us/library/cc313105.aspx
> 
> Und hier ein paar allgemeine Quellen:
> http://www.zdnet.de/39187206/microsoft-gibt-office-binaerformate-frei/
> http://winfuture.de/news,37569.html
> http://www.golem.de/0801/57113.html
> 
>> Wenn AOO .doc-Dateien lesen und schreiben kann, handelt es 
>> sich hierbei
>> technisch gesehen um einen Im- bzw. Export, der auf einem 
>> Reengineering
>> der nichtspezifizierten Dateiformate (.doc != .doc) beruht. 
> 
> Zunächst Danke an diejenigen die sich, hier oder anderswo, der mühevollen Aufgabe von Reengineering stellen bzw. im Dienste der Freiheit stellen müssen.
> 
> Es gibt aber auch weitergehende Wahrheiten, Heise hats mal vor Jahren in einen Nebensatz 'versteckt':
> 
> "Bislang waren diese Interna zunächst nur mit vertraglichen Bindungen für Großfirmen à la IBM und Sun sowie für Regierungen zugänglich [...]"
> 
> Quelle:
> http://www.heise.de/open/meldung/DOC-und-Co-entblaettert-180406.html
> 
> 
>> Die Lektüre der Meldung, die erscheint, wenn man 
>> beispielsweise ein mit
>> dem Writer erstelltes Dokument als .doc abspeichern will, 
>> wird empfohlen.
> 
> Ja, natürlich. Ich habe ja auch nicht dafür plädiert in AOO bevorzugt doc zu nutzen, sondern nur zu verdeutlichen versucht das ich es nicht für ungewöhnlich halte wenn Anwender auf der Mailingliste danach fragen.
> 
> 
> Der Rest ist _unsere_ Aufgabe ("unsere" = die Gemeinschaft aller OSS-Schaffenden bzw. Interessierten) und zwar mehr im Tun, als im Reden.
> 
> 

Wenn es nur danach geht, was viele tun:

Wenn dann .doc (was ja bekanntlich nicht ein, sondern mehrere Formate
ist) ein Austauschformat ist, dann ist Excel ein Datenbankmanagementsystem.

Oder anders gesagt: Usus kann auch Abusus sein.

Älter, aber noch immer lesenswert:

http://www.subotnik.net/misc/doc.html


Gruß
Michael