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Posted to users-de@openoffice.apache.org by Jörg Schmidt <jo...@j-m-schmidt.de> on 2013/03/10 11:06:56 UTC

OpenOffice ist vielfältig (was: Fehler-Screenshots + Dokumente)

Hallo,

> Irritierend für mich ist der Mix aus WORD-doc einerseits und Deiner
> Problemanfrage in OO. Warum schickst Du keine OO-Dateien? Mit 
> WORD habe ich
> nichts mehr im Sinn und kenne mich auch nicht mehr recht aus!

Ich lese das, hier im Thread, nun ähnlich zum zweiten Male und fände es schön wenn wir solche Dinge vermeiden könnten.

OpenOffice.org verwendet seit Version 2.0, ganz im Gegensatz zu (zumindest) älteren Versionen von MS Office, kein _eigenes_ Format sondern bietet eine Vielfalt von Formaten, so auch doc.

Welches Format man, in welcher Situation verwendet, ist eine Frage der Zweckmäßigkeit und gleichzeitig ist ODF _nicht_ 'das Openoffice-Format', sondern ein freier ISO-Standard den OpenOffice lediglich als sein Default-Format nutzt. 
(im Gegensatz zu den alten XML-Formaten sxw, sxc, ..., das waren tatsächlich 'die OOo-Formate')


doc, und das sei hier einmal betont, ist jedoch das Format Welches, bei derzeitigem technischen Stand, wohl weiterhin das pragmatisch beste Austauschformat zwischen beliebigen MS Office-Versionen und OOo/AOO-Versionen darstellt. 
rtf z.B. ist das nie gewesen und ODF ist bestenfalls in neueren Versionen von MS Office als Austausch-Format zu gebrauchen, praktisch dürfte selbst da doc immer noch die /etwas/ bessere Wahl sein, weil mir die 'Kompatibilitätsschnittmenge' zwischen doc in MSO/AOO weiterhin etwas höher scheint als diejenige von ODF in MSO/AOO.

Aktuell wird auch eher an der Verbesserung der Austauschkompatibilität auf Basis von OOXML gearbeitet, z.B. siehe:
http://www.heise.de/open/meldung/Besserer-OOXML-Support-fuer-Libre-und-OpenOffice-1643393.html



Gruß
Jörg


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Re: OpenOffice ist vielfältig

Posted by "Dr. Michael Stehmann" <an...@rechtsanwalt-stehmann.de>.
Am 10.03.2013 15:03, schrieb Jörg Schmidt:
> Zunächst @all:
> 
> Leute ... bitte, wir können nicht einen sehr gut funktionierenden doc-Support in AOO anbieten und gleichzeitig Anwender schräg anschauen die auf unseren Listen danach fragen bzw. im Umfeld von AOO /auch/, an manchen Stellen, doc nutzen.
> Weder macht das inhaltlich Sinn noch schafft es Symphatien bei den Nutzern.  
> 
> 
> Hallo Michael, *,
> 
>> From: Dr. Michael Stehmann [mailto:anwalt@rechtsanwalt-stehmann.de] 
> 
>> Austauschformate sind für mich solche,
> 
> Für mich diejenigen die den Anwendern bei der täglichen praktischen Arbeit nutzen bzw. von denen genutzt werden - hier (AOO<-->MSO) konkreter gesagt genutzt werden müssen, weil, aber das sagte ich schon, ODF _in Praxis_ eben nicht genügend geeignet ist wenn es um den Austausch zwischen AOO/LO und MSO geht, weil das ODF-Format nicht völlig gleich in AOO und MSO implementiert ist.
> 
> Wikipedia meint zu "Austauschformat":
> http://de.wikipedia.org/wiki/Austauschformat
> 
> Die dortige 'Definition' macht klar das ein Austauschformat irgendwo das ist was so benutzt wird, lässt aber gleichzeitig keinen Zweifel daran das offen dokumentierte/standardisierte Formate hierfür prinzipielle Vorteile bieten.
> 
>> entsprechen; das sind vor allem ODF und in gewissem Maße auch OOXML
> 
> Beide sind ISO-Norm und diesbezüglich gleichwertig.
> 
> Wieviel Pragmatismus hierzu Experten inzwischen pflegen siehst Du z.B. deutlich an dem was ich bereits zu OOXML verlinkt hatte, denn ich nehme nicht an das die http://www.osb-alliance.de/ von MS unterwandert ist.
> 
> Ich spreche von Pragmatismus, weil man sich dort ja auch hätte entschließen können den Weg von SUN/Oracle weiterzuverfolgen (http://www.heise.de/download/oracle-odf-plug-in-for-microsoft-office-1145376.html) und (weiterhin) bessere ODF-Filter für MSO entwickeln hätte können. 
> Das wäre nicht zwingend falsch gewesen, jedoch besteht der Pragmatismus hier in der Einsicht das MS OOXML 'pusht' und jeder der MS Marktanteile abjagen will zukünftig dieses Format möglichst gut beherrschen können muß, denn doc ist auch für MS ein 'Auslaufmodell'.
> 
>> (unbeschadet des Umstandes, dass ich bei letzteren sowohl das 
>> Verfahren
>> der Standardisierung als auch das Ergebnis für höchst 
>> fragwürdig erachte
>> - und einen zweiten Standard zum gleichen Thema für überflüssig).
>>
>> .doc ist schon mangels einer hinreichenden Spezifikation und
>> Beschreibung _kein_ Austauchformat.
> 
> Naja, so wird es millionenfach in Praxis genutzt. 
> 
> Außerdem liegt die Spezifikation von doc offen da MS, im Zuge der ISO-Normierung von OOXML von der ISO dazu gezwungen wurde.
> 
> Hier die entsprechende Seite bei MS:
> http://msdn.microsoft.com/en-us/library/cc313105.aspx
> 
> Und hier ein paar allgemeine Quellen:
> http://www.zdnet.de/39187206/microsoft-gibt-office-binaerformate-frei/
> http://winfuture.de/news,37569.html
> http://www.golem.de/0801/57113.html
> 
>> Wenn AOO .doc-Dateien lesen und schreiben kann, handelt es 
>> sich hierbei
>> technisch gesehen um einen Im- bzw. Export, der auf einem 
>> Reengineering
>> der nichtspezifizierten Dateiformate (.doc != .doc) beruht. 
> 
> Zunächst Danke an diejenigen die sich, hier oder anderswo, der mühevollen Aufgabe von Reengineering stellen bzw. im Dienste der Freiheit stellen müssen.
> 
> Es gibt aber auch weitergehende Wahrheiten, Heise hats mal vor Jahren in einen Nebensatz 'versteckt':
> 
> "Bislang waren diese Interna zunächst nur mit vertraglichen Bindungen für Großfirmen à la IBM und Sun sowie für Regierungen zugänglich [...]"
> 
> Quelle:
> http://www.heise.de/open/meldung/DOC-und-Co-entblaettert-180406.html
> 
> 
>> Die Lektüre der Meldung, die erscheint, wenn man 
>> beispielsweise ein mit
>> dem Writer erstelltes Dokument als .doc abspeichern will, 
>> wird empfohlen.
> 
> Ja, natürlich. Ich habe ja auch nicht dafür plädiert in AOO bevorzugt doc zu nutzen, sondern nur zu verdeutlichen versucht das ich es nicht für ungewöhnlich halte wenn Anwender auf der Mailingliste danach fragen.
> 
> 
> Der Rest ist _unsere_ Aufgabe ("unsere" = die Gemeinschaft aller OSS-Schaffenden bzw. Interessierten) und zwar mehr im Tun, als im Reden.
> 
> 

Wenn es nur danach geht, was viele tun:

Wenn dann .doc (was ja bekanntlich nicht ein, sondern mehrere Formate
ist) ein Austauschformat ist, dann ist Excel ein Datenbankmanagementsystem.

Oder anders gesagt: Usus kann auch Abusus sein.

Älter, aber noch immer lesenswert:

http://www.subotnik.net/misc/doc.html


Gruß
Michael



Re: OpenOffice ist vielfältig (was: Fehler-Screenshots + Dokumente)

Posted by Jörg Schmidt <jo...@j-m-schmidt.de>.
Zunächst @all:

Leute ... bitte, wir können nicht einen sehr gut funktionierenden doc-Support in AOO anbieten und gleichzeitig Anwender schräg anschauen die auf unseren Listen danach fragen bzw. im Umfeld von AOO /auch/, an manchen Stellen, doc nutzen.
Weder macht das inhaltlich Sinn noch schafft es Symphatien bei den Nutzern.  


Hallo Michael, *,

> From: Dr. Michael Stehmann [mailto:anwalt@rechtsanwalt-stehmann.de] 

> Austauschformate sind für mich solche,

Für mich diejenigen die den Anwendern bei der täglichen praktischen Arbeit nutzen bzw. von denen genutzt werden - hier (AOO<-->MSO) konkreter gesagt genutzt werden müssen, weil, aber das sagte ich schon, ODF _in Praxis_ eben nicht genügend geeignet ist wenn es um den Austausch zwischen AOO/LO und MSO geht, weil das ODF-Format nicht völlig gleich in AOO und MSO implementiert ist.

Wikipedia meint zu "Austauschformat":
http://de.wikipedia.org/wiki/Austauschformat

Die dortige 'Definition' macht klar das ein Austauschformat irgendwo das ist was so benutzt wird, lässt aber gleichzeitig keinen Zweifel daran das offen dokumentierte/standardisierte Formate hierfür prinzipielle Vorteile bieten.

> entsprechen; das sind vor allem ODF und in gewissem Maße auch OOXML

Beide sind ISO-Norm und diesbezüglich gleichwertig.

Wieviel Pragmatismus hierzu Experten inzwischen pflegen siehst Du z.B. deutlich an dem was ich bereits zu OOXML verlinkt hatte, denn ich nehme nicht an das die http://www.osb-alliance.de/ von MS unterwandert ist.

Ich spreche von Pragmatismus, weil man sich dort ja auch hätte entschließen können den Weg von SUN/Oracle weiterzuverfolgen (http://www.heise.de/download/oracle-odf-plug-in-for-microsoft-office-1145376.html) und (weiterhin) bessere ODF-Filter für MSO entwickeln hätte können. 
Das wäre nicht zwingend falsch gewesen, jedoch besteht der Pragmatismus hier in der Einsicht das MS OOXML 'pusht' und jeder der MS Marktanteile abjagen will zukünftig dieses Format möglichst gut beherrschen können muß, denn doc ist auch für MS ein 'Auslaufmodell'.

> (unbeschadet des Umstandes, dass ich bei letzteren sowohl das 
> Verfahren
> der Standardisierung als auch das Ergebnis für höchst 
> fragwürdig erachte
> - und einen zweiten Standard zum gleichen Thema für überflüssig).
> 
> .doc ist schon mangels einer hinreichenden Spezifikation und
> Beschreibung _kein_ Austauchformat.

Naja, so wird es millionenfach in Praxis genutzt. 

Außerdem liegt die Spezifikation von doc offen da MS, im Zuge der ISO-Normierung von OOXML von der ISO dazu gezwungen wurde.

Hier die entsprechende Seite bei MS:
http://msdn.microsoft.com/en-us/library/cc313105.aspx

Und hier ein paar allgemeine Quellen:
http://www.zdnet.de/39187206/microsoft-gibt-office-binaerformate-frei/
http://winfuture.de/news,37569.html
http://www.golem.de/0801/57113.html

> Wenn AOO .doc-Dateien lesen und schreiben kann, handelt es 
> sich hierbei
> technisch gesehen um einen Im- bzw. Export, der auf einem 
> Reengineering
> der nichtspezifizierten Dateiformate (.doc != .doc) beruht. 

Zunächst Danke an diejenigen die sich, hier oder anderswo, der mühevollen Aufgabe von Reengineering stellen bzw. im Dienste der Freiheit stellen müssen.

Es gibt aber auch weitergehende Wahrheiten, Heise hats mal vor Jahren in einen Nebensatz 'versteckt':

"Bislang waren diese Interna zunächst nur mit vertraglichen Bindungen für Großfirmen à la IBM und Sun sowie für Regierungen zugänglich [...]"

Quelle:
http://www.heise.de/open/meldung/DOC-und-Co-entblaettert-180406.html


> Die Lektüre der Meldung, die erscheint, wenn man 
> beispielsweise ein mit
> dem Writer erstelltes Dokument als .doc abspeichern will, 
> wird empfohlen.

Ja, natürlich. Ich habe ja auch nicht dafür plädiert in AOO bevorzugt doc zu nutzen, sondern nur zu verdeutlichen versucht das ich es nicht für ungewöhnlich halte wenn Anwender auf der Mailingliste danach fragen.


Der Rest ist _unsere_ Aufgabe ("unsere" = die Gemeinschaft aller OSS-Schaffenden bzw. Interessierten) und zwar mehr im Tun, als im Reden.


Gruß
Jörg


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Re: OpenOffice ist vielfältig (was: Fehler-Screenshots + Dokumente)

Posted by "Dr. Michael Stehmann" <an...@rechtsanwalt-stehmann.de>.
Am 10.03.2013 11:06, schrieb Jörg Schmidt:

> 
> doc, und das sei hier einmal betont, ist jedoch das Format Welches,
> bei derzeitigem technischen Stand, wohl weiterhin das pragmatisch
> beste Austauschformat zwischen beliebigen MS Office-Versionen und
> OOo/AOO-Versionen darstellt. rtf z.B. ist das nie gewesen und ODF ist
> bestenfalls in neueren Versionen von MS Office als Austausch-Format
> zu gebrauchen, praktisch dürfte selbst da doc immer noch die /etwas/
> bessere Wahl sein, weil mir die 'Kompatibilitätsschnittmenge'
> zwischen doc in MSO/AOO weiterhin etwas höher scheint als diejenige
> von ODF in MSO/AOO.
> 
Austauschformate sind für mich solche, die einem Offenen Standard
entsprechen; das sind vor allem ODF und in gewissem Maße auch OOXML
(unbeschadet des Umstandes, dass ich bei letzteren sowohl das Verfahren
der Standardisierung als auch das Ergebnis für höchst fragwürdig erachte
- und einen zweiten Standard zum gleichen Thema für überflüssig).

.doc ist schon mangels einer hinreichenden Spezifikation und
Beschreibung _kein_ Austauchformat.

Wenn AOO .doc-Dateien lesen und schreiben kann, handelt es sich hierbei
technisch gesehen um einen Im- bzw. Export, der auf einem Reengineering
der nichtspezifizierten Dateiformate (.doc != .doc) beruht. Dass Ex- und
Import so gut gelingen, zeugt nur von der Qualität des Reengineerings.

Die Lektüre der Meldung, die erscheint, wenn man beispielsweise ein mit
dem Writer erstelltes Dokument als .doc abspeichern will, wird empfohlen.

Gruß
Michael